#1 Hast du ein eigenes Flugzeug? Musst du das Flugzeug chartern?
Man kann den Luftsportverein auch mit einem Fußballverein vergleichen. Ihr kommt zum Spiel und bekommt Trikots und Bälle. So ist es auch bei Luftsportvereinen. Man kommt zum Flugplatz und bekommt Flugzeuge. Gut, manche haben ihre eigenen Bälle und bringen eigene Trikots mit. Diese Menschen haben wir auch, sie haben sich irgendwann mal ihre eigenen Flugzeuge gekauft – oder gebaut. Für den Großteil der Vereinsmitglieder stehen die Flugzeuge aber einfach im Hangar und warten darauf, geflogen zu werden. Das gilt sowohl für die Segelflugzeuge (Ok, im Winter haben es die Segelflugzeuge gern warm und schlafen im Anhänger), als auch für alle motorgetriebenen Flugzeuge.
Nimmt man sich nun eines der Flugzeuge – um Ärger zu vermeiden am besten ein Vereinsflugzeug, für das man auch eine Lizenz besitzt – werden die Start- und Landezeiten genau dokumentiert und in unserem System eingetragen. Auf dieser Basis werden dann die Flugzeiten minutengenau berechnet. Während Segelflugzeuge zwischen 15 und 25 Cent pro Minute kosten, liegt man bei Motorflugzeugen meist zwischen 1-3 Euro. Hinzu kommt meistens noch eine Landegebühr (Nein, diese ist nicht von der Härte der Landung abhängig – sollte sie aber :D)
Fliegen ist also nicht ganz umsonst, aber es gibt sicherlich teurere Hobbys. Und die sind nur halb so schön!
Unsere verschiedenen Vereinsflugzeuge findet ihr bei den einzelnen Spartenbeschreibungen. Schaut doch mal vorbei.
#2 Wenn der Motor ausfällt, stürzen wir ab.
Genau! Und zwar ohne Vorwarnung. Natürlich nicht! Warum fliegen Segelflugzeuge ohne Motor überhaupt? Richtig – reine Physik!
Wenn bei einem Motorflugzeug der Motor ausfällt oder bei einem A330 alle Triebwerke, dann werden sie einfach zu Segelflugzeugen. Gut, sie gleiten nicht ganz so weit. Aber! Sie fallen auch nicht wie ein Stein vom Himmel. Der Airbus A330 hat zum Beispiel ein Gleitverhältnis von 1:20. Aus einem Kilometer Höhe kann er 20 Kilometer gleiten. Damit gleitet er besser, als manch historisches Segelflugzeug.
Übrigens: Die modernsten Segelflugzeuge kommen mit einem Kilometer Höhe 50 bis 60 Kilometer weit!
Die Gleitzahlen unserer Segelflugzeuge findet ihr bei den Segelflugzeugbeschreibungen. Schaut doch mal vorbei.
#3 Was passiert eigentlich, wenn man in ein Luftloch fliegt?
Die Erde ist von einer dicken Schicht aus Gasen umgeben. Der Atmosphäre. Je höher man kommt, desto mehr nehmen Luftdruck und Temperatur ab. Besonders im Winter friert man sich als Flieger manchmal den … ihr wisst schon … ab. Diese Luft ist natürlich ständig in Bewegung, der Fachmann nennt das vereinfacht: Wind. Der Wind weht aber nicht nur horizontal von rechts nach links, sondern auch von oben nach unten. Hier bevorzugen wir allerdings die andere Richtung. Das nennt man dann Thermik. Fliegt ein Flugzeug nun durch die Lüfte, kann es schon passieren, dass hier und da die Luft aufsteigt und anderswo absteigt. Geübte Piloten erkennen das am Ausschlag der Wünschelrute. Sinkt also die Luft um das Flugzeug herum um mehrere Meter pro Sekunde, dann sinkt das Flugzeug einfach mit. Der ahnungslose Passagier denkt dann, er fällt in ein Loch. Das Loch ist aber kein luftleerer Raum oder gar das Tor zu einer anderen Galaxie und auch die Materie wird nicht einfach verschluckt. Das Flugzeug sinkt einfach abrupt um ein paar Meter. Fliegt es anschließend wieder in ein Steiggebiet, gehts genauso schnell nach oben. Das kann schonmal ziemlich rappeln und heißt Turbolenzen. Einigen dreht sich dabei der Magen um. Wichtig dabei ist nicht nur, eine Kotztüte dabei zu haben, sondern diese bis zur Landung auch geschlossen zu halten
Luftlöcher gibt es nicht. Merkt euch das einfach! 🙂
#4 Was passiert, wenn plötzlich der Wind weg ist? bzw. der Mythos: Ohne Wind können die Segelflieger nicht fliegen.
Puuuuuuuh. Wie bei allen Mythen liegt die Antwort auch hier in der Physik. Ein Segelschiff nutzt den Wind, um mit den entsprechend ausgerichteten Segeln Fahrt zu holen. Wir haben keine Segel, oder?
Ein Segelflugzeug besitzt, wie jedes andere Flugzeug mit Motor oder Triebwerken auch, eine spezielle Flügelform. Bringt man diese Form auf eine bestimmte Geschwindigkeit, entsteht ein Überdruck auf der Unterseite und ein Unterdruck auf der Oberseite. Das sorgt dafür, dass sich die Flügel anheben. Da sie meistens fest mit dem Rest des Flugzeugs verbunden sind, hebt sich sogar das ganze Flugzeug an. Man kann sagen: Es fliegt! Kommt nun Wind von vorn oder hinten oder der Seite, hat dieser Wind – man vermutet es – keinen Einfluss. (Das ist so nicht ganz richtig, aber die Details erspare ich euch mal).
Ein Segelflugzeug verliert dann ständig an Höhe, da es stets die Geschwindigkeit halten muss, um den Auftrieb zum Fliegen zu produzieren. Hier kommt nun der AUFwind ins Spiel. Kreist ein Segelflugzeug am Himmel, so kann man meist davon ausgehen, dass es an Höhe gewinnt und in einem Aufwindgebiet kreist (Manche kreisen auch daneben, das ist nicht so produktiv).
Mit dem Aufwind gewinnt man erneut Höhe, die dann weiter abgesegelt werden kann. So kann man stundenlang fliegen und das mit der reinen Kraft der Natur! Gibt es keinen AUFwind, kann man auch nicht stundenlang fliegen. Gibt es aber nur keinen WIND, so fliegt jedes Flugzeug genau so gut – manche sogar besser.
Wenn ihr weitere Fragen habt, stellt sie uns einfach hier oder besucht uns an schönen Tagen am Flugplatz!